Gibt es heute noch Jugendliche, die sich für ein Projekt begeistern lassen, dass sie selbst
mit viel Aufwand und Energie gestalten und durchführen? Der wesentliche Gedanke dieser
Transalp ist es, dass die Schülerinnen und Schüler für die gesamte Organisation und das
eigentliche individuelle Training vor Beginn der Alpenüberquerung selbst zuständig sind. Die
Aufgaben sind vielfältig; Ein Zielort wird ausgewählt und die Tagesetappen werden sorgfältig
geplant, Unterkünfte werden reserviert, eine Homepage mit laufenden Aktualisierungen
erstellt, ein Logo wird entworfen, Artikel über das Vorhaben veröffentlicht und Sponsoren
geworben. Jeder in der Gruppe sucht sich nach eigenem Interesse Aufgaben, die ihm oder
ihr zusagen, und in kleinen Teams werden Aufgaben vorbereitet und nach Rücksprache mit
der gesamten Gruppe entsprechend durchgeführt.
Was ist die Faszination einer Transalp, die diese Jugendlichen antreibt? Die meisten
motiviert die sportliche Herausforderung, mit eigener Muskelkraft und kleinem Gepäck
selbstständig in einer Woche die gesamten Alpen von Norden nach Süden zu überqueren.
Dabei ist eine Strecke von mehr als 400 km und eine gesamte Höhe von mehr als 10.000 m
bergauf zu bewältigen. Für einige ist es das erste Mal, dass sie über mehrere Tage im
Gebirge und dazu noch mit dem Fahrrad unterwegs sind. Dabei schwingt ein wichtiger
Aspekt mit: Entgegen dem klassischen Unterricht ist bei diesem Projekt ein sehr hohes Maß
an Gestaltungsspielraum gegeben, der von allen sehr wertgeschätzt wird.
Dieser Spielraum bedeutet auch entsprechend Verantwortung, da jede Entscheidung und
Arbeit der Kleingruppen in der Vorbereitung Auswirkungen auf alle Beteiligten und das
gesamte Projekt hat. Es macht dabei keinen Unterschied, ob dies das individuelle Training,
die detaillierte Streckenwahl der Routenplaner, die Buchung einer Unterkunft oder jede
weitere Aufgabe betrifft, da die Ergebnisse immer Auswirkungen auf die gesamte Gruppe
haben. Wenn dieses Bewusstsein bei allen verinnerlicht ist, dann ist auch der entscheidende
Schritt zur erfolgreichen Vorbereitung geschafft.
Und wie steht es mit dem Risiko? Wir können nicht alle Unwägbarkeiten und Risiken bei
einer Unternehmung wie dieser im Vorfeld ausschließen, aber wir können uns gründlich
vorbereiten. Neben der Planung von alternativen Routenführungen und der Besprechung
von möglichen Szenarien, die eine Änderung während der Durchführung erfordern, sind das
konditionelle und technische Können jedes Einzelnen essenziell, um das individuelle Risiko
eines Unfalls zu reduzieren. Entscheidend ist hier auch, dass jeder im Vorfeld verinnerlicht
hat, dass beispielsweise bei der Abfahrt in einer schwierigen Passage immer die eigene
Einschätzung zählt. Die persönliche Entscheidung, `fahre ich diese Stelle oder schiebe ich`,
hat absolut Vorrang. Sie ist unabhängig davon, wie der Rest der Gruppe entscheidet. In der
Praxis spielt hier neben dem eigenen technischen Können auch die Intuition eine wichtige
Rolle, um das individuelle Risiko zu minimieren.
Für mich als Lehrer, der diese Gruppe bei der Transalp betreuen darf, ist es eine große
Freude zu sehen, wie die Jugendlichen im Verlauf des gesamten Projekts in ihrer
Selbstständigkeit reifen und die Chance nutzen, die sich ihnen bietet. Eine Chance, die ihnen
ermöglicht, diese Unternehmung mithilfe meiner, bei Bedarf nutzbaren Erfahrungen aus den
vorherigen Transalpseminaren zu gestalten.
IMPRESSUM
Verantwortlich für den Inhalt:
OStR Jörn Eysell (Leiter der Transalp 2025 am NKG)
Buchenweg 22, 89264 Weissenhorn
Telefon: 07309/96460
KONTAKT:
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